„Ich ernähre dich durch Kraftvergeudung“ heißt ein Multiple von Joseph Beuys. Dieser kurze Satz, lapidar auf einen Pappteller geschrieben,  scheint als Motto über den vielen Jahren gestanden zu haben, in denen Corinna Thierolf für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen tätig war. Länger als ein Vierteljahrhundert hat sie in ihrer Funktion als Hauptkonservatorin für Kunst ab 1945 ihre gesamte Energie und Arbeitskraft in den Ausbau der Bestände investiert. Dank ihres unermüdlich beharrenden, auf langfristige Ziele gerichteten Wirkens sind Künstlerräume von Joseph Beuys, Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Astrid Klein, Imi Knoebel, Arnulf Rainer, Richard Tuttle und zuletzt auch von Hans Hofmann ins Haus gekommen. Installationen von Dan Flavin, Wolfgang Laib, Donald Judd, Walter de Maria und Fred Sandback ergänzen dieses Spektrum, das in seiner Dichte zu einem Alleinstellungsmerkmal der Pinakothek der Moderne geworden ist. Ihre Arbeit hat weltweit Anerkennung gefunden, ihre Zielstrebigkeit war und ist respekteinflößend. Nun verlässt Corinna Thierolf das Haus. Am 15. Oktober hält sie um 19 Uhr einen letzten Vortrag zum Thema „Space is made. Zur Entstehung von Orten der Kunst“. Der Vortrag kann über Livestream verfolgt werden und ist anschließend hier verfügbar.

Wir freuen uns, dass Corinna Thierolf im Trubel des Aufbruchs noch Zeit gefunden hat, uns einige Fragen zu beantworten und wünschen ihr für ihre Zukunft dass sich alles erfüllt, was sie sich selber wünscht.