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Neues Rotundenprojekt

SONNENENERGIE 22 | OLAFUR ELIASSON
Staatliche Graphische Sammlung, Pinakothek der Moderne 

15. April – 04. September 2022

Erstmals steht in der lichtdurchfluteten Rotunde der Pinakothek der Moderne die Sonne im Fokus einer künstlerischen Installation. Mit Olafur Eliassons raumgreifendem Werk "Sonnenenergie 22" wird in den kommenden Sommermonaten der tägliche Himmelslauf unseres Gestirns, oder vielmehr die Rotation der Erde um die Sonne, zum Akteur für eine ephemere Lichtmalerei.

Licht, insbesondere das Sonnenlicht, ist für Eliassons künstlerische Arbeit seit Jahrzehnten elementarer Werkstoff. Uns Menschen ist die außerordentliche Bedeutung des Sonnenlichts für alles Leben auf der Erde urvertraut – prägt doch der Sonnenlauf den Lebensrhythmus und gibt Orientierung in der Welt. Die tägliche Erdrotation und der jährliche Erdumlauf machen die Sonne für alle Lebewesen auf unserem Planeten zur natürlichen Uhr.

Im Münchner Sommer 2022 wird das Zusammenspiel von Sonne und Erde Eliassons Rotundenprojekt "Sonnenenergie 22" in Gang setzen. Eine Reihe kreisförmiger, verzerrender Spiegel und spezielle Farbeffektfilter, die an der Nordseite der verglasten Rotundendecke installiert sind, werfen das Sonnenlicht in die Rotunde auf eine raumfüllende, kreisrunde Projektionsfläche. Zusätzlich spiegeln frei hängende Ringe aus reflektierendem Glas und Farbeffektfilter auf dem Bildträger Lichtkreise und Lichtbögen, die eine polytonale Komplexität anstimmen.

Die sich bewegenden, dynamischen Projektionen des Sonnenlichts machen auf dem Screen die unsichtbare Rotation der Erde für uns geradezu körperlich erfahrbar. Olafur Eliassons Installation zielt auf dieses packende Erlebnis ab: „Wenn Sie dem Kunstwerk an einem sonnigen Tag begegnen, ist es Ihre eigene Bewegung, die Sie sehen, wie Sie mit dem Raumschiff Erde durch die Weiten des Alls reisen.“

Begibt man sich in die oberen Etagen der Rotunde, erscheint das Lichtbild aus neuen Perspektiven und die für die Reflexionen verantwortlichen Mechanismen erschließen sich. Da "Sonnenenergie 22" nur das Sonnenlicht als Energiequelle hat, um das zu entwerfen, was Eliasson einen „analogen Film“ nennt, wird an bewölkten Tagen und in der Nacht, wenn kein direktes Sonnenlicht strahlt, der Bildschirm dunkel bleiben und das Kunstwerk ruhen.

 

Das Rotundenprojekt wird gefördert von PIN. und ist frei zugänglich.