Los 23 | LIVE AUKTION
CHRISTOPHER WOOL
*1955 in Chicago, Illinois/USA
lebt und arbeitet in New York/USA
RUN DOG RUN, 1991
3 Offsetdrucke auf 150g Taiga matt
je 88,5 × 70 cm (Blatt 1 + 2)
88,5 × 64,5 cm (Blatt 3)
Blätter einzeln gerahmt
Edition 2/25 + 7 AP
Signiert auf der Rückseite
Galeriepreis: inkl. gesetzl. MwSt. € 89.300,–
Eingeliefert von Galerie Gisela Capitain, Köln und mit Dank an Christopher Wool
Courtesy the artist and Galerie Gisela Capitain, Cologne
Foto: Margarita Platis, Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Christopher Wool zählt seit Langem zu den bekanntesten Künstlern der Gegenwart. Seit fast vier Jahrzehnten hinterfragt Wool die traditionellen Begriffe der Malerei – also Komposition, Geste und Materialien – mit Hilfe mechanischer Prozesse und Verfahren der Wiederholung und Reproduktion. Hintergrund seiner Arbeit bildet die schroffe Ästhetik New Yorks. Ende der 1980er Jahre schuf Wool die ersten seiner heute ikonischen Wortgemälde.
Anregung fand er in allgemeinen Redewendungen, Songtexten und den unzusammenhängenden Schriften der urbanen Landschaft – den Warnungen, Prahlereien, Beleidigungen und territorialen Markierungen der Sprayer-Szene. Die Arbeit „Run Dog Run“ basiert auf einer Serie von ursprünglich neun bemalten Bildtafeln, die wiederholt die Worte „Run“ und „Dog“ verwenden, wobei die Anordnung der Wörter variiert. In den hier angebotenen Blättern verfremdet Wool die simple Aussage weiter, indem er die Worte aufbricht und über den Blattrand hinaus weiterführt, wodurch neue Konstellationen und Bedeutungen provoziert werden. Was für sich genommen in seiner Einfachheit einem Lehrbuch aus der Grundschule entstammen könnte, schafft durch die verzerrte Anordnung eine beunruhigende Mehrdeutigkeit. Es liegt eine offene Aggression in dem eindringlichen Befehl, zu laufen. Der Betrachter selbst wird zum Hund, zum Adressaten dieses Befehls, dessen Sinn sich nicht erschließt. Laufen, laufen, laufen – der drängende Charakter der Aufforderung spiegelt die unbarmherzige Geschwindigkeit urbaner Existenz am Ende des 20. Jahrhunderts wider.
- Seit Jahren das erste verfügbare Exemplar der extrem gesuchten, vergriffenen, sehr frühen Serie
- Ikonisches Motiv des weltberühmten Künstlers
- Vertreten in öffentlichen Sammlungen und Museen, u.a.: Centre Pompidou, Paris; Musée National d’Art Moderne, Paris; Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C.; MoMA, NY; Sammlung Goetz, München; Tate, London; Whitney Museum of American Art, NY; Museum Brandhorst, München
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Weiterführende Informationen
- Christopher Wools "Run Dog, Run" im Whitney Museum
- Christopher Wool Retrospektive im Guggenheim Museum
- Auswahl von Arbeiten im Guggenheim Museum
- Christopher Wool im Museum Brandhorst
- Die Kritikerin und Museumsdirektorin Ann Goldstein über Christopher Wool