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Baer, Monika

*1964 in Freiburg im Breisgau
lebt und arbeitet in Berlin

Ohne Titel, 2012

Öl, Acryl auf Leinwand

Inventar-Nr.: GV 367

Erwerbungsjahr: 2017

© Monika Baer
Foto: Jens Ziehe

Hinsichtlich des Umgangs mit Farbe, figurativer Bezugssysteme und Narration hat die Malerei in den vergangenen drei Jahrzehnten ein neues Selbstverständnis entwickelt. Ebenso wie Peter Doig, Katharina Grosse, Neo Rauch oder Luc Tuymans hat auch Monika Baer auf eigenständige wie unverwechselbare Weise maßgeblich zu einer Malerei im Zeitalter überwiegend digitaler Bildproduktion beigetragen. Typisch für Baers Werke sind eine magische Ortlosigkeit und eine Atmosphäre, die sich jedem eindeutigen Bedeutungszusammenhang entzieht. Jedoch verweisen in dem zumeist schwebenden Bildraum Motivfragmente nicht selten auf körperliche Zustände oder Emotionen. So charakterisiert sich auch das unbetitelte rosafarbene Gemälde durch ein subtiles Spiel des Gegenständlichen mit der Abstraktion, wobei der Einsatz des Farbmaterials die entscheidende Rolle spielt. Die pastose, hautfarbene Malschicht, die das Gemälde vollflächig überzieht und nur an einigen Stellen den Blick auf die Leinwand zulässt, weckt Assoziationen an den menschlichen Körper. Eine naturalistische Lesart bietet sich deshalb aber noch lange nicht an. Entsprechend antwortet ein winziges schwarzes Schlüsselloch im unteren Bildbereich auf die voyeuristische Erwartungshaltung der Betrachter – und öffnet die Bildfläche auf surreale wie humorvolle Weise. Bereits 2006 richtete die Pinakothek der Moderne der Künstlerin eine erste Überblicksschau aus, an die der aktuelle Neuzugang erinnert. Besonders erfreulich ist die gleichzeitige Erwerbung von vier weiteren Werken von Monika Baer durch die Udo und Anette Brandhorst Stiftung.